Le Canard Folk (B)

"A découvrir absolument!" (PDF)

globalsounds.info

"Sehr erfrischend!" ★★★★★

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Hier haben sich zwei gefunden: Der Akkordeonist Albin Brun und die Stimmartistin Isa Wiss. Eine Song- und Klang-Überraschung nach der anderen. Sehr erfrischend!

Albin Brun ist schon mit seinem Trio – Patricia Draeger, Akkordeon und Claudio Strebel, Kontrabass – ein Garant für unkonventionell Stimmiges. Der Saxophonist und Schwyzerörgeli-Virtuose liebt die musikalischen Wildwechsel mehr als die offiziell gesicherten und ausgeschilderten Klang- und Wanderwege. Nun gesellt sich noch eine der aussergewöhnlichsten Stimmen der Innerschweiz dazu: Isa Wiss. Die Stimm-Virtuosin kennt jede Klangfarbe zwischen Jodel, Folkmelodie, jazzigem Scatgesang, scharfer Balkan-Intonation, asiatischem Throatsinging und improvisierten Klang-Ausbrüchen.

Damit passt die Sängerin bestens in die Klangwelt von Albin Brun, die laut Selbstbeschrieb so klingt: Die Musik des Albin Brun Trios bewegt sich in den weitläufigen Grenzgebieten der Volksmusik, wo auch Jazz und improvisierte Passagen ihren Platz haben.

Die vier MusikerInnen legen mit Lied.Schatten einen globalen Liederzyklus vor, der von der traditionellen Schweizer Melodie über skandinavisch hymnische Akkordeon-Nummern und italienischen Folk bis zur exotischen Klangimprovisation reicht. Alles was die CD noch braucht sind geistesverwandte Musikgeniesserinnen und abenteuerwillige Zuhörer, die eine klangliche Achterbahnfahrt zu schätzen wissen.

Albin Brun ist mit seinen verschiedenen Musikformationen oft live zu hören. Einfach hingehen, überraschen lassen!

Jodok Kobelt

Folker (D)

"Eine Entdeckung! "

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ALBIN BRUN TRIO & ISA WISS
Lied.Schatten


Es gibt Musik, die man hören muss und nur schwer beschreiben kann. Dazu gehört das neue Album der Formation um den Luzerner Saxofonisten und Schwyzerörgelispieler Albin Brun. Radikal und doch feinfühlig überschreitet die Gruppe durchgehend die Grenze zwischen Jazz und Volksmusik. Der Auftakt der CD ist ein Hammer. So wie Isa Wiss hat noch kaum eine Sängerin einen Traditional intoniert! Ungeheuer rau und voller Gefühl. Die Frau kann alles mit ihrer Stimme. Eine Entdeckung! Und das Album ebenso!

Martin Steiner

Luzerner Zeitung

"Wie immer, wenn der Luzerner Multiinstrumentalist Albin Brun ein Album veröffentlicht, hört das Herz mit."

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Albin Brun Trio mit Isa Wiss: Sehnsuchtsongs mit Improvisatorin

Alte Schweizerlieder, Instrumentals und eine Mazurka-Improvisation: Albin Brun bietet auf seinem Album «Lied.Schatten» eine Werkschau mit der aussergewöhnlichen Sängerin Isa Wiss.

Wie immer, wenn der Luzerner Multiinstrumentalist Albin Brun ein Album veröffentlicht, hört das Herz mit. Da zeichnet mit wenigen Klängen ein Schwyzerörgeli eine alte Sehnsucht in den blauen Herbsthimmel. Da schwelgt ein Akkordeon virtuos durch alpin-südöstliche Harmonien und gibt ein Bass mit knappen Pulsen die Richtung. Und da ist neu eine Stimme, die Geräusche macht, Rhythmen schnalzt, improvisiert. Und wunderbar singt.

Die Stimme gehört der Vokalistin Isa Wiss, Trägerin des Luzerner Jazzpreises 2017, die seit Jahren in Luzern lebt und arbeitet. Wiss ist eine ungewöhnliche Performerin, die in eigenen Projekten mit Klängen, Texten und theatralischen Elementen wunderbare Geschichten baut.

Querschnitt durch das Werk von Brun und Wiss

Auf dem Album «Lied.Schatten» improvisiert und singt sie und spielt die Shruti Box, ein indisches Begleitinstrument. Albin Brun tritt schon seit Jahren mit ihr auf, manchmal im Duo, manchmal mit seinem Trio als Quartett, so etwa an Festivals in Moskau und St. Petersburg oder am Stimmenfestival Ettiswil.

«Lied.Schatten» ist ein Querschnitt durch Albin Bruns Schaffen mit der Sängerin. Drei verschiedene Formationen kreuzen sich auf den zehn Stücken, der rote Faden bleibt die Mischung aus dem Vertrauten (Trio) und den Überraschungsmomenten (Isa Wiss). Das Trio mit Albin Brun (Schwyzerörgeli, Sopransax), Patricia Draeger (Akkordeon) und Claudio Strebel (Kontrabass) ist so etwas wie eine Kernzelle im Schaffen von Brun und in mehreren seiner Formationen präsent (Kazalpin, Alpin Ensemble, Album «La Grischa» mit Corin Curschellas).

Die Stücke «Lo» und «Tau» sind seelenvoll interpretierte Instrumentals, die allein vom Trio gespielt werden. Auf sechs Tracks ist das Trio mit Isa Wiss im Quartett zu hören. Und auf den zwei letzten Stücken sind Albin Brun und Isa Wiss im Duo präsent: Frisch und frei improvisiert die Sängerin durch die lüpfige «MazurkaTastrophe», die auf der traditionellen Appenzeller Mazurka 3343 aus der Sammlung von Hanny Cristen basiert. «Längi Zyt» entlässt uns mit jener Emotion, die bei Brun stets mitschwingt.

Der Eröffnungstrack «Es isch ke sölige Stamme» – ein altes Schweizerlied – ist gleich ein Höhepunkt des Albums. Kuhglocken bimmeln, eine gellende Stimme ertönt, wie ein avantgardistischer Naturjuuz. Der Bass nimmt eine groovende Melodie auf, dann beginnt Wiss mit herber Stimme zu singen – ein gelungener Überraschungseffekt. Eigentliche Lieder sind auch «Dr Heimetvogel» und das Tessiner Lied «Girumeta».

In den nächsten Wochen wird das Quartett sein Album auf diversen Schweizer Bühnen live vorstellen. Daneben spielt Brun im Duo mit Bruno Amstad, ist Solist in Peter Roths neuem Werk «Wisst ihr denn nicht? – Ein Requiem für die Lebenden» mit dem Chorprojekt St. Gallen und arbeitet an einem Repertoire mit der jungen Volksmusikerin Kristina Brunner.

Pirmin Bossart